Theater unterm Dach
artspring; privat
Das diesjährige Festivalthema nimmt eindeutig Bezug auf die derzeitige Situation der Kulturpolitik in Berlin. Die Bildenden Künstler*innen Berlins stehen vor den Scherben ihres Wirkens und können gar nicht glauben, dass ausgerechnet sie es sind, deren Daseinsberechtigung in dieser Stadt infrage gestellt wird. Wir sind dabei zuzusehen, wie das, was wir aufgebaut haben, zerfällt – und wie es in beängstigender Geschwindigkeit verschwindet. Es bricht. Es bröckelt. Es fällt. Ateliers schließen. Räume werden unbezahlbar. Förder- und Projektmittel werden gestrichen.
Machen wir weiter, als wäre nichts geschehen? Tun wir so, als könnten wir auf dieser brüchigen Grundlage noch stehen? Werden wir zur Kulisse für die Stadt, sind wir nur noch Dekor, das sich selbst erhalten soll, während die Fundamente unter uns brechen? Wie antworten wir? Mit Wut? Mit Schönheit? Mit Ironie?
Aktuell haben wir noch keine Informationen, ob unser Projekt von den Sparmaßnahmen betroffen ist. Aber die Künstler*innen, die bei uns mitmachen sind es. Also ist artspring der Punkt der Zusammenkunft, ein mögliches Forum, ein Arbeitsort dort, wo Arbeitsorte wegfallen. Wir sind aus Pankow und in Pankow und wir haben ein einzigartiges Festival für diese Stadt im Angebot und zeigen, was dieses Jahr noch zu sehen ist. Werden wir lauter nicht leiser! Lassen wir [ˈapɡəˌfakt] nicht nur eine Zustandsbeschreibung sein, sondern zum Festival werden. Lassen wir uns nicht in die Bedeutungslosigkeit drängen. Wir bleiben einfach [ˈapɡəˌfakt] hier.
[ˈapɡəˌfakt] – something is broken here | Eröffnung des artspring-Festivals und Klangkunstprogramms
EINTRITT FREI!
Foyer:
Vernissage der Ausstellung schallern mit ausgewählten künstlerischen Werken von Erdmute Blach, Gabriela Vasquez Pacheco & Johannes Schleiermacher, Janis Schroeder, Kaj Osteroth, Marek Brandt, Min Kim und Thomas Möller. Kuratiert von Xenia Helms und Jan Gottschalk.
Die Ausstellung schallern präsentiert im Rahmen des ersten Klangkunstprogramms innerhalb des artspring berlin festivals visuelle künstlerische Arbeiten, die von Klang inspiriert sind und einen erkennbaren Bezug zu Hören, Lauschen, Ton, Musik und Geräusch haben. Acht Künstlerinnen und Künstler zeigen ganz unterschiedliche Zugänge zum Festivalthema [ˈapɡəˌfakt] – something is broken here und setzen schallende Eindrücke und auditive Situationen bildnerisch um.
Die Ausstellung ist an allen Veranstaltungstagen ab 18:00 Uhr geöffnet.
Hauptbühne:
Lesung: Ich war ein Mensch. Ein Requiem
Autorin Katharina Schlender liest.
Katharina Schlender, 1977 in Neubrandenburg geboren, studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste und lebt als freie Autorin und Projektinitiatorin in Berlin. Sie schreibt Stücke für das Kinder- und Jugendtheater sowie für den Abendspielplan und auch Hörspiele und Drehbücher. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Preise.
Oft stecken die richtigen Worte im Tal zwischen zwei anderen Worten. Ich komme vielleicht nicht immer heran. Aber ich werde versuchen, zu erzählen. Ich spreche in die ferne Zukunft, um an den Menschen zu erinnern. Wenn ich jetzt spreche, kann ich später schweigen.
Konzert: «Esaal Alaya – Music of Love and Pain from the Middle East»
Die israelische Künstlerin Nomi Tannhauser singt und spielt Oud, begleitet von Pianist Julien Lee.
Nomi Tannhauser, 1956 in den USA geboren, studierte in Jerusalem und Kfar Saba. Sie lebt und arbeitet in Jerusalem als Künstlerin, Kuratorin und Co-Gründerin der Antea Gallery for Women’s Art. Ihre Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, zur Zeit in der Ausstellung „Ashkelon Pankow 2884 km bis Bat Galim“ bei artspring 2025.
artspring berlin wird veranstaltet von der Ateliergemeinschaft Milchhof e.V. in Kooperation mit dem Theater unterm Dach.
Die artspring-Lesungen 2025 werden kuratiert von Uta Ackermann und Judith Fritsch.
Aufführungen
- 07.05.2025 19:30 Reservierung