Premiere
T4. OPHELIAS GARTEN
Pietro Floridia

T4. OPHELIAS GARTEN ist die deutsche Erstaufführung eines Theaterstücks von Pietro Floridia, das die nationalsozialistische Mordaktion T4 seziert. Zwischen Azaleen und Lilien versucht Ophelia (Neele Buchholz) mithilfe von Krankenschwester Gertrud (Maja Zećo) der Zentrale jener Bürokraten und Ärzte zu entgehen, die in der Tiergartenstraße 4, Berlin, nach ideologischen Maßstäben „ökonomischer Brauchbarkeit“ über Leben und Tod entschieden. Die Inszenierung von David Stöhr und Ensemble behandelt dabei die Frage, wie das Verbrechen an psychisch Erkrankten, geistig und körperlich behinderten sowie „rassisch“ und sozial unerwünschten Personen aus einer Position der Betroffenheit heraus dargestellt werden kann.

PANELS:

Freitag, 2. Juni
Medizin für den Volkskörper: Täter*innenperspektiven
Kernbestandteil der NS-Medizin und Pflege war die Gesundheit des Volkskörpers. Der einzelne Körper wurden der sogenannten „Rassenhygiene“ untergeordnet, die es Täter*innen erlaubte, Formen von körperlichen, psychischen und sozialen Anomalien als defizitär zu pathologisieren und damit negative eugenische Maßnahmen wie Zwangssterilisation und „Euthanasie“ zu legitimieren. Bis heute wirkt dieses defizitorientierte Denken der Täter*innen nach und steht einer kritischen Auseinandersetzung immer noch im Wege.
Mit: Prof. Dr. Petra Fuchs und Robert Parzer | Moderation: Henning Schmidt

Samstag, 3. Juni
Isolation, Integration, Inklusion, …? Der lange Weg zur Selbstbestimmung
Die Rechte von Menschen mit Behinderungen mussten erkämpft werden. Sie wurden lange Zeit ausgegrenzt und danach von professionellen Helfer*innen in Sondereinrichtungen betreut. Erst die internationale und nationale Behindertenbewegung führte zu einer Deinstitutionalisierung, die eine Selbstbestimmung und wirkliche Teilhabe ermöglichte. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention wurden umfangreiche Rechte zugesprochen, die Verwirklichung dieser dauert bis heute an.
Mit: Anneliese Mayer und Neele Buchholz | Moderation: Henning Schmidt

Mit: Neele Buchholz (Ophelia), Maja Zećo (Gertrud) und Sandra Bourdonnec
Regie: David Stöhr
Dramaturgie: Dirk Brauner
Buehne und Kostuem:  Saskia Göldner
Musik und Komposition: Lasse Winkler
Video: Florian Baumgarten, Moritz von Dungern
Fotos: Daniela Buchholz
Deutsche Übersetzung: Kirsten Maria Düsberg
Mit Übertiteln in Englischen und Einfacher Sprache. NEU: DGS-Video-Übertitel. Bereitgestellt durch Panthea
gefördert durch:
Fonds Darstellende Künste #TakeHeart | Prozessförderung
Lottostiftung Berlin
Bezirksamt Pankow von Berlin – Fachbereich Kunst und Kultur – Theater unterm Dach
Die Produktion wird unterstützt von der Firma Signia