„Es war eine wundervolle Nacht, eine solche Nacht, wie sie vielleicht nur vorkommen kann, wenn wir jung sind.“ An vier hellen nordischen Nächten und an einem Morgen unterhalten sich ein junger Mann („ein halbkranker Städter“) und die junge Nastenka, die auf die Rückkehr ihres Geliebten wartet. In der Zufälligkeit ihrer Begegnung verfangen, nehmen die Sehnsüchte und Träume Gestalt an und stellen bohrende Fragen nach der Wahrheit in der Lüge und nach der Lüge in der Wahrheit. Kathleen Morgeneyer und Bernd Stempel haben viele Jahre am Deutschen Theater Berlin zusammen gearbeitet, dies ermöglichte das Projekt „Weiße Nächte“ auf die Bühne zu bringen.
Die Novelle „Weiße Nächte. Ein sentimentaler Roman. Aus den Erinnerungen eines Träumers“ erschien 1848.
Seit dem Frühjahr 1847 schrieb Dostojewski für die Zeitung Petersburger Annalen. Er übte sich in scheinbar absichtsloser, weitschweiffinger und ungezwungen vertraulicher Causerie (unterhaltsame Plauderei). Der Foilletonist Dostojewski ist es, der Petersburg und den Petersburger Träumer entdeckt […] Bei der Begegnung des Träumers mit der lebensvollen Nastenka findet die Gegenüberstellung einer literarischen (Schein-) und einer naiven (Sein-)Existenz statt, ein Thema, das von da an aus seinem Werk nicht mehr wegzudenken ist.“ (Kindlers neues Literaturlexikon)
Von und mit: Kathleen Morgeneyer und Bernd Stempel