Die vier Figuren in „Ein Tag“ leben nicht ganz im Hier und Jetzt. Während sie 24 Stunden vor unseren Augen verbringen, hängen sie entweder Vergangenem nach, träumen von Zukünftigem oder verlieren sich im Virtuellen. Ihr reales Leben blenden sie weitestgehend aus. Unter Annie Dillards Leitsatz „How we spend our days is, of course, how we spend our lives.“ hinterfragt „Ein Tag“ wie wir leben und leben wollen.
Wenn morgens die Wecker klingeln, zeigt sich gleich, wie die beiden Frauen und die beiden Männer den neuen Tag angehen. Egal ob optimistisch, sarkastisch, traurig oder ganz normal obsessiv, sie alle müssen sich bewähren, ihr Unbehagen überwinden, die richtigen Entscheidungen treffen. Elegant und fast unmerklich verwebt Gabrielle Chapdelaine die Alltagswege ihrer vier Figuren zu erhellenden Mustern.
Autorin:
Gabrielle Chapdelaine ist Theaterautorin, Drehbuchschreiberin und Übersetzerin von Theaterstücken aus dem Englischen ins Französische. Nach ihrer Ausbildung an der École nationale de théâtre du Canada hat sie an mehreren kollektiven Theaterprojekten im kanadischen Québec, auf Martinique, in Frankreich und Deutschland mitgewirkt. Ihr Stück Une journée (Ein Tag) wurde 2018 mit dem Prix Gratien-Gélinas ausgezeichnet. Dieses und weitere ihrer Werke wurden sowohl in Kanada als auch in den USA inszeniert. Sie lebt in Montréal.
AMBIGÚ ist eine Reihe szenischer Kaltstartlesungen internationaler Dramatik. Sie ist aus dem Gedanken entstanden, neue, frisch übersetzte oder selten gespielte Stücke tatsächlich erleben und nicht nur als Manuskript lesen zu können – auch in der Hoffnung, dass die Stücke ihren Weg auf die Bühne finden.
AMBIGÚ ist konzipiert wie eine ritualisierte Leseprobe: Durch die Entwicklung neuer Spielregeln wird das klassische Lesungsformat aufgebrochen, um einen offenen Raum für theater- und literaturinteressierte Menschen zu schaffen.
Im Anschluss an die Lesung ist ein Gespräch mit der Autorin (Live-Schaltung) und dem Übersetzer geplant.
Mit: Luise Aschenbrenner, Justina del Corte, Stephan Szàsz, Gabriel Schneider
Im Rahmen des Projektes Ambigú 2.0 – Spielraum für Theaterübersetzung
gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Programms Neustart Kultur
Künstlerische Leitung: Franziska Muche und Alexander Schröder
http://www.ambigu.info/
Die Übersetzung wurde gefördert durch das Centre des auteurs dramatiques (CEAD), CA-Montreal.
gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Programms Neustart Kultur