Lesung
DIE ZWEI LEBEN DER TERESA
Paco Bezerra
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Ambigu

Als die 1582 verstorbene Heilige Teresa von Ávila wieder aufersteht, muss sie zunächst ihre als Reliquien über die ganze Welt verstreuten Körperteile einsammeln. Nachdem Teresa uns ihr „erstes
Leben“ auf sehr persönliche Weise erzählt hat, nimmt sie uns mit in ihr „zweites Leben“, in dem ihr alles widerfährt, was einer Frau ohne Papiere in einer heutigen Großstadt widerfahren kann: Sie wird
vergewaltigt, landet auf dem Strich, in der Drogenszene, im Gefängnis – und in einer Bibliothek, in der sie entdeckt, welches Bild die Welt heutzutage von ihr hat. Nach und nach erfindet sie sich neu.
Paco Bezerra gehört zu den renommiertesten Dramatikern Spaniens. Das vorliegende Stück verhalf ihm zu trauriger Berühmtheit: Die an den Madrider Teatros del Canal für Januar 2023 geplante
Uraufführung wurde ohne schlüssige Begründung vom Spielplan gestrichen. Der Zensurfall stieß auf breite Solidarität in der Theater- und Medienwelt, blieb jedoch ohne politische Konsequenzen.
AMBIGÚ ist eine Reihe szenischer Kaltstartlesungen internationaler Dramatik und konzipiert wie eine ritualisierte Leseprobe: Durch das Ausspielen von Karten können Spielvorgänge und Haltungen
verändert werden.

Das Stück wurde aus dem Spanischen von Franziska Muche übersetzt. Im Anschluss an die Lesung ist ein Gespräch mit dem Autor (Zoom) und der Übersetzerin geplant.

Mit: Crescentia Dünßer, Godje Hansen, Uli Plessmann, Thea Rasche

Dramaturgie/Spielleitung: Alexander Schröder und Franziska Muche

Zu den AMBIGU Spielregeln s. http://www.ambigu.info/

 

in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes Berlin